
Quo vadis Europa? Regionaltreffen des VLA in Bonn
Am Freitag, den 21. Oktober 2016, findet um 18.00 Uhr in Bonn unser nächstes Regionaltreffen statt. Veranstaltungsort ist das Bühne Restaurant, Kapuzinerstr. 13, 53111 Bonn. Zu uns wird Dr. Gerárd Bökenkamp, Open Europe Berlin und Mitglied Deutsch-Britische Handelskammer, zum Thema „Quo vadis Europa“ sprechen.
Denn Europa, so scheint es, steckt seit vielen Jahren in der Krise: Finanzkrise, Griechenlandkrise, Flüchtlingskrise, Ukrainekrise und jetzt auch noch die Briten. Nicht erst seit der Entscheidung Großbritanniens, der Europäischen Union den Rücken zu kehren, macht sich in weiten Teilen der europäischen Öffentlichkeit eine unübersehbare Unlust am „Projekt Europa“ breit. Nationalstaatliche Ideen reüssieren, mal verbunden mit rechts- oder linkspopulistischem Gedankengut.
So unterschiedlich AfD oder UKIP, Podemos oder Syriza, Orban, Wilders oder Kaczýnski auch sein mögen, stets ist die Zielrichtung dieselbe: gegen Brüssel. Weil es, von Technokraten und Bürokraten gelenkt, die einfachen Bürger längst vergessen habe. Weil es von undemokratischen Eliten dominiert werde. Weil es, je nach Sichtweise, das Geld seiner Bürger mit vollen Händen zum Fenster herauswerfe oder unter dem Joch deutscher Austeritätspolitk den Menschen das letzte Hemd raube. Dass dieses in der Weltgeschichte einmalige Konstrukt dereinst gegründet wurde, um nach den Verheerungen des 2. Weltkrieges dauerhaft Wohlstand und vor allem Frieden für die leidgeprüften europäischen Völker zu schaffen, scheint vergessen.
Ist diese Union, die 2012 immerhin noch mit dem Friedensnobelpreis geehrt wurde, noch zu retten? Die seit etlichen Jahren um die Zukunft Europas lebhaft geführten Diskussionen sind derzeit aktueller denn je. Müssen die europäischen Staatschefs angesichts der aktuellen Verwerfungen nicht gerade jetzt allen Mut zusammennehmen und einen großen Schritt nach vorne gehen? Vom ewig zankenden Staatenverbund zum wirkungsvoll agierenden Bundesstaat? Oder haben doch die Kritiker recht: Führt eine stärkere Integration nicht zum Verwischen kultureller Identität? Gerade liberale Politiker haben sich mit einer dezidiert pro-europäischen Position oft für eine stärkere Integration eingesetzt. Anlass genug, dieses Thema mit einem ausgewiesenen Europaexperten zu diskutieren, besteht also.