Amrum
von Hark Bohm & Philipp Winkler
LP 2/2024 | Dipl.-Ing. Martin Schmädeke
Der u.a. als Schauspieler, Autor und Regisseur bekannte Hark Bohm hat sich bei diesem, auf der Nordseeinsel Amrum spielenden Roman, den deutlich jüngeren Co-Autor Philipp Winkler mit ins Boot geholt. Das Buch ist in diesem Jahr (2024) im Ullstein-Verlag erschienen und wird derzeit als Kinofilm produziert.
Der Umschlag zeigt eine einzelne Person, einsam stehend am Sandstrand. Im Hintergrund ist die Nordsee und ein wolkenloser blauer Himmel zu sehen. Der Sandstrand im Vordergrund ist blutrot gefärbt. Der Roman spielt in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs. Auch die Insel Amrum wird inzwischen von den Kriegsfolgen nicht verschont. Flüchtlinge und alliierte Soldaten kommen auf die Insel und beschlagnahmen Gebäude und Nahrungsvorräte.
Der sechsjährige Nanning ist die Hauptperson des Romans. Er ist mit seiner hochschwangeren Mutter und seinem kleinen Bruder vor drei Jahren wegen des Bombenkriegs von Hamburg auf die Insel Amrum in das Elternhaus seiner Mutter gezogen. Dort leben sie zusammen mit der Schwester der Mutter. Das Verhältnis der Schwestern ist schwierig, denn Nannings Mutter ist eine glühende Anhängerin des Nationalsozialismus – ihre Schwester nicht. Nanning übernimmt in Ermangelung des in Hamburg verbliebenen Vaters, der sich als hochrangiger SS-Funktionär herausstellt, die Rolle des Nahrungsbeschaffers. Dabei erlebt er zahlreiche Abenteuer in der Natur. Die Beschreibungen der Dünenlandschaft, der Strände und des Wattenmeeres sind so gelungen, dass sich der Leser selbst in die am Strand stehende Person hineinempfinden kann. Er kann den Wind spüren und das Meer riechen. Mich hat die Handlung an die Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn erinnert.
Hark Bohm, Philipp Winkler: Amrum.
Ullstein, 2024, 304 Seiten, 23,99 EUR