LP Ausgabe 2-2024 Editorial der Chefredakteurin Britta Lübke.

VORGESTELLT– Ein paar Fragen an Denise Köcke

LP 2/2024 | VLA

Was macht eigentlich Denise Köcke?

Momentan konzentriere ich mich auf mein Jura-Studium in Frankfurt (Oder). Von Haus aus bin ich Völkerrechtlerin und arbeite nebenbei in der Cybersicherheitsforschung. Ansonsten veröffentliche ich gerade ein Paper zur Rechtmäßigkeit einer neuen Art der Waffensteuerung, sitze im Senat meiner Uni und trinke auch gern mal ein Bier mit Freunden oder lese ein paar Seiten.

Ein guter Tag beginnt …?

mit etwas Sport und viel Kaffee. Darauf folgt noch eine Tasse Kaffee.

Denise Köcke

Als Kind wollten Sie sein wie…

Angela Merkel. Weniger wegen Angela Merkel und mehr, weil ich Bundeskanzlerin sein wollte. Stellt sich raus, da habe ich mir die falsche Partei ausgesucht.

Wann kamen Sie das erste Mal mit der Politik in Berührung?

So richtig erst 2015/2016, als ich in den USA lebte und die Primaries verfolgt habe. Im Frühjahr 2016 wurde Trump dann erstmals als Kandidat nominiert, die AfD zog mit 24 Prozent in den Landtag von Sachsen-Anhalt (meiner Heimat) ein, ich hatte das Gefühl die Welt geht vor die Hunde und beschloss daraufhin, selbst politisch aktiv zu werden.

Liberal bedeutet für Sie…?

Jeden Menschen als Individuum zu betrachten und ihn damit nicht zur Verfügungsmasse des Staats zu degradieren, sondern ihm zuzugestehen, eigenverantwortliche Entscheidungen über sein Leben treffen zu können.

Wenn Sie eine einzige Sache auf der Welt verändern könnten, was wäre das?

Um die Welt zu verbessern, muss man beim Menschen ansetzen. Das menschliche Defizit, was wahrscheinlich mit dem meisten Übel auf der Welt korreliert, ist mangelnde Empathie. Also gern mehr davon.

Mit welcher Persönlichkeit – lebendig oder tot – würden Sie gern einmal zu Abend essen?

Stephen Hawking hat mich immer sehr inspiriert, da er sich auch unter den schwierigen Umständen seiner Krankheit nicht hat unterkriegen lassen und dennoch ein beeindruckendes wissenschaftliches Lebenswerk vorweisen kann. Da er Brite war, suche ich aber das Restaurant aus.

Schenken Sie uns eine Lebensweisheit?

Viele Dinge (wie Ego, Eifersucht, Empörung über Andere) sind aus Unsicherheit gewachsen. Es braucht Mut, um verletzlich zu sein – in Beziehungen zu Anderen und sich selbst gegenüber. Doch das ist Grundvoraussetzung, um als Mensch zu wachsen.

Ein Wort zum VLA:

Ich war dieses Jahr nach einer knapp zweijährigen Politikpause zum Pfingstseminar als meiner ersten VLA-Veranstaltung. Dort habe ich so viele bereichernde Gespräche geführt und interessante Menschen kennengelernt, dass ich mich gleich wieder heimisch in der liberalen Familie geführt habe. Ich freue mich auf alles, was noch kommt.