70 Jahre VLA Ein Versprechen an die Liberalen Hochschulgruppen

LP 1/2025 |Alexander Bagus

Der Festakt anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Verbands liberaler Akademiker (VLA) führte Mitglieder, Freunde und Wegbegleiter sowie einige Ehrengäste am 8. Februar 2025 in Bonn zusammen, fast auf den Tag genau 70 Jahre nach der Gründung. Zu den besonderen Gästen des Abends zählten Prof. Dr. Ulrike Ackermann vom John-Stuart-Mill-Institut, Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué als Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, der Bundesvorsitzende der Liberalen Hochschulgruppen Jan-Lukas Gescher, die Sprecherin des Vorstands des Verbands der Stipendiaten und Alt-Stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Svenja Blömecke, die Kreisvorsitzende der Freien Demokraten Bonn und OB-Kandidatin Petra Nöhring sowie die beiden Alt-Präsiden des VLA Brigitte Bremer und Steffen Glöckler und viele weitere.

Nicht zu kurz kommen sollte der Dank, zuallererst an die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, insbesondere an die Landesbüro NRW. Ohne die gute, enge und verständnisvolle Kooperation wären viele Veranstaltungen so nicht durchführbar gewesen, wie wir sie am Ende durchgeführt haben. Dazu zählte ausdrücklich auch der Festakt zum 70-jährigen Bestehen.

Zudem waren die gewachsene, enge Zusammenarbeit und das tiefe gegenseitige Vertrauen zu unterstreichen, wenn es um das Verhältnis zu den Liberalen Hochschulgruppen und ihren Bundesverband geht. Der Dank galt hier dem aktuellen Bundesvorsitzenden Jan-Lukas Gescher und seinem Team.

Der Dank galt jedoch auch den Partnern, dem Verband der Stipendiaten und Alt-Stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, dem Prometheus Institut, Project Access, Arbeiterkind.de und vielen anderen Vereinen und Institutionen, mit denen der VLA in den vergangenen Jahren zusammenarbeiten konnte.

Nicht zuletzt war aber vor allem den zahlreichen Mitgliedern für ihre unverbrüchliche Treue, ihr Engagement, ihre Unterstützung und die gewachsenen Freundschaften zu danken. Dies alles macht diesen dezidiert politischen Verband so besonders.

Perikles sagte vor 2.500 Jahren: „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit und das Geheimnis der Freiheit der Mut.“

Wenn wir ehrlich sind: In der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner jedweder Couleur fehlt dem politischen Liberalismus allzu oft der Mut, Dinge klar beim Namen zu nennen – solange es sich nicht um Gratismut handelt.

Doch: Keine Regel ohne Ausnahme. An deutschen Hochschulen halten seit den 1940er Jahren liberale Hochschulgruppen die Fahne der Freiheit hoch, leben quasi Tag für Tag dieses von Perikles artikulierte Geheimnis. Um bei einem fast schon geflügelten Wort zu bleiben: Liberale Hochschulpolitik ist nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Dass der liberale Nachwuchs an deutschen Hochschulen daher Unterstützung braucht, war einer der Beweggründe zur Gründung unseres Verbandes als „Seniorenverband des Liberalen Studentenbundes Deutschlands“. Dieser Liberale Studentenbund Deutschlands war der erste von inzwischen drei liberalen studentischen Dachverbänden auf Bundesebene als studentische Organisation des heutigen VLA. Seit 1987 ist dies, also das studentische Vorfeld des VLA, der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen. Dieser steht trotz aller innerverbandlicher Stürme und Unwetter für nunmehr bald 40 Jahre, anders als seine Vorgängerverbände, ohne Zweifel fest und unverrückbar auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Das erfüllt uns als ehemalige liberale Studentinnen und Studenten mit großem Stolz.

Der VLA wurde 1955 aber auch gegründet, um die FDP zu einer liberalen Partei zu machen. Fragt man heute Consenioren wie Gerhard Baum oder Jan-Lukas Gescher, ob dieses Vorhaben geglückt ist, wird es ein und dieselbe Antwort geben – aus sehr, sehr unterschiedlichen Gründen und Perspektiven wird die Antwort „nein“ lauten. Ist das ein Misserfolg? Vielleicht, doch gegebenfalls zeigt sie einfach nur, dass wir in unserem Verband eine sehr große Bandbreite an Sichtweisen vereinen und das deutlich leichter ertragen können.

Doch zurück zum vornehmsten Gründungszweck des VLA: die Förderung der Liberalen Hochschulgruppen. Seit nunmehr sieben Dekaden hat sich eine generationenübergreifende Gemeinschaft gebildet aus ehemaligen Hochschulpolitikerinnen, Freunden und Förderinnen der Liberalen Hochschulgruppen. Diese geballten Erfahrungsschätze und unterschiedlichen Lebensläufe sind Basis dessen, um uns gegenseitig sowie den liberalen studentischen Nachwuchs zu inspirieren.

Der Verband liberaler Akademiker hat somit seit 70 Jahren in den Mittelpunkt seines Tuns das Fördern, das Verbinden und das Inspirieren gestellt. Und genau dies lässt uns im Verband diese Bandbreite liberaler Weltanschauungen nicht nur ertragen, sondern darin aufgehen und diese vorleben – ganz unabhängig von Parteizugehörigkeiten.

Die Bundestagswahl am 23. Februar dieses Jahres ist ohne Zweifel für den organisierten Liberalismus in der Bundesrepublik eine sehr entscheidende Wahl. Doch auch hier kommt wieder die ganz besondere Rolle des VLA innerhalb der liberalen Familie zur Geltung. Die Zukunft des Verbands liberaler Akademiker ist jetzt und in Zukunft abhängig vom Schicksal der Liberalen Hochschulgruppen.

Und daher wird der VLA auch die nächsten 70 Jahre nicht müde werden, den Liberalen Hochschulgruppen Mut zu machen, sie zu fördern, uns mit ihnen zu verbinden und ihnen eine Inspiration zu sein. Das ist unser Versprechen an die jetzige und die kommenden Generationen liberaler Studentinnen und Studenten.

Ganz im Sinne dessen hat der Kabarettist Vince Ebert neulich erst Perikles‘ Gedanken weitergesponnen. Hier sind die Gemeinschaft von LHG und VLA, wiederzufinden – jetzt und in Zukunft:

„Die Essenz von Freiheit ist Mut. Mut, persönliche Risiken einzugehen. Mut, offen gegen eine Konsensmeinung Stellung zu beziehen, statt gratismutig das nachzubeten, was sozial erwünscht ist. Mut, zugeben zu können, dass man sich geirrt hat. Mut, Verantwortung zu übernehmen, wenn man Mist gebaut hat, statt einen Schuldigen zu suchen.“

Alexander Bagus

Alexander Bagus

Alexander Bagus ist Jahrgang 1983, Geburtsstadt München, und deutlich süddeutsch geprägt. Er hat von 2006 bis 2010 in Würzburg Neuere und Neueste sowie Mittelalterliche Geschichte und Öffentliches Recht studiert und als Magister Artium abgeschlossen. Beruflich ist er bei der Bundeswehr tätig. Seit 2017 steht er dem Verband liberaler Akademiker als Präses vor.