Rund dreißig Jahre nach der Mauer kamen am 2. Mai 2019 in Leizpig Angehörige des Freien Campus Leipzig mit Dr. Günter Kröber zu einm Zeitzeugengespräch zusammen. Dr. Kröber schilderte den Studenten seine prägenden Erfahrungen mit der DDR – als junger Student der Liberalen Hochschulgruppe Leizpig und dann als junger Rechtsanwalt. Er beschrieb er ungeschönt das Unrechtsregime der SED. Diese Partei hintertrieb den Rechtsstaat sukzessive. Bis Mitte der 1950er Jahre hatte sie ihn endgültig ihrer sozialistischen Ideologie unterworfen. Dr. Kröber verlor nach zwei Prozessen gegen ihn seine Anwaltszulassung, da er als Liberaler zu unbequem war.
Eine gewisse Wiedergutmachung konnte er nach der Wende als (erneuter) Abgeordneter im Sächsischen Landtag und als Angehöriger des Sächsischen Verfassungsgerichtshofs erfahren und sich endlich in einem demokratisch verfassten Gemeinwesen wieder aktiv einbringen. Bis heute ist er der liberalen Sache verpflichtet und trägt als Jury-Mitglied seinen Anteil zum Gedenken an Arno Esch bei. Mit seinem Zeitzeugengespräch trug er zum Wachhalten der Unrechtsherrschaft der SED bei.
