Elite-Unis im Ausland – Studienchancen für alle


Ein Webtalk über zahlreiche Chancen und Möglichkeiten

Vorne weg gesagt: Natürlich gibt es zahlreiche Universitäten, die Studiengänge mit hervorragendem Renommee neben Harvard, Standford, Cambridge oder Oxford, anbieten. Studieninteressierte sollten sich daher nicht alleine auf diese großen Namen fokussieren, sondern den eigenen Blick in Anbetracht Ihres Wahlstudienfachs weiten.

Im Webtalk „Wo geht’s hier nach Harvard? – Studieren an ausländischen Elite-Universitäten“ ging es dann auch tatsächlich mehr um die allgemeinen Fragen rundum erstens Bewerbungsverfahren für das Wahlstudienfach und zweitens Finanzierungsmöglichkeiten durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Dieser vom AK Internationales der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und dem VLA organisierte Event lockte rund drei dutzend Studentinnen und Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet in ein Zoom-Meeting. Unsere Kooperationspartner ArbeiterKind.de und der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen trugen zur zahlreichen Teilnahme bei.

Allen Talenten Chancen eröffnen

Den inhaltlichen Auftakt machte Cosima Paul von Project Access, Team Germany. Ehrenamtlich engagieren sich dort junge deutsche Studentinnen und Studenten, welche die Chance bekommen haben, an einer Top-Universität in den USA, Großbritannien und Frankreich zu studieren. „Wir wollen so unseren Beitrag dazu liefern, Talente auch aus weniger privilegierten Haushalten dazu zu motivieren und dabei aktiv zu unterstützen, einen Platz an einer renommierten Universität im Ausland zu erhalten“, unterstrich die Economics Studentin Paul, die nicht nur Project Access vorstellte, sondern auch ihre eigenen Erfahrungen an der Standford University einbrachte. Detailliert stellte sie das Mentorenprogramm vor, „eine 1:1 Betreuung durch Ehrenämtler“ wie Cosima Paul darlegte. Bootcamps, Webinare und zahlreiche verschriftliche Informationen stehen den interessierten Personen zur Verfügung.

Nachvollziehbar erläuterte sie, warum gerade die Universitäten im anglo-amerikanischen Raum im Fokus stehen: Reputation, bessere Startchancen im Beruf, gute und enge Betreuung durch international bekannte Professoren oder auch große, weltweite Netzwerke dieser Institutionen sprechen unter anderem für sich. Transparenz stellte sie her bei den Bewerbungsverfahren und den (enormen) Studienkosten, letztlich Studienbeiträge und Lebenshaltungskosten. Doch laut Paul kein Grund zu Pessimismus: „Project Access unterstützt bei der Erstellung eines Finanzierungsplans. Es ist realistisch möglich, mit den richtigen Geldquellen und dem nötigen Einsatz eine volle Deckung der Kosten unabhängig von der jeweiligen Universität zu erreichen.“

„Kein Scheu vor Bewerbung!“

Hier knüpfte unmittelbar Frau Gabriele Knieps, Leiterin des Referats ‚Stipendienprogramme Nordamerika/RISE‘ des DAAD, an. Sie präsentierte konkret den Förderungsrahmen, also was, unter welchen Voraussetzungen wie gefördert wird. So ist ein komplettes Masterstudium mit der Förderung des DAAD für bis zu 24 Monate machbar. Zudem kann auch noch nach bereits einem erfolgten Studienjahr, eine Bewerbung um ein Stipendium für das zweite Jahre drinnen sein. Gleichzeitig seien auch Hochschulabsolventen mit Berufserfahrung bis zu fünf Jahre nach Studienabschluss förderfähig. Wer mit seiner Bewerbung Erfolg hat, kann sich dann freuen über eine monatliche Stipendienrate, Reisekostenzuschuss, Zuschuss für Studiengebühren (max. 18.000 € p.a. für USA oder Großbritannien), Leistungen zu Versicherungen und vieles mehr.

„Keine Scheu vor der Bewerbung beim DAAD“, war Knieps Appell. Der DAAD richte sich definitiv „nicht nur an Hochbegabte“. Gute Leistungen sind wichtig, „sie sind aber nicht allleinentscheidend“. Gute Vorbereitung bei der Bewerbung, ein aussagekräftiges, persönliches Bewerbungsschreiben lohne sich. „Die Mühe zahlt sich aus!“, erklärte Knieps mit Nachdruck.

Komplette Studienfinanzierung möglich

Zum Ende unterstrich Knieps die Ausführungen ihrer Vorrednerin: „Wer sich gut informiert und genommen wird, der kann mit Hilfe des DAAD, z.B. durch ein Studium an den Partnerhochschulen des DAAD, eine vollumfängliche Studienfinanzierung erreichen. Die Tution Waiver an unseren Partnerhochschulen machen es möglich.“

In der Diskussionsrunde, moderiert von Pegah Monir, Koordinatorin beim AK Internationales, kamen dann auch die unterschiedlichsten Fachrichtungen zur Geltung, insbesondere Medizin, Jura oder auch Wirtschaftswissenschaften. Während dem einen oder anderen angehenden Juristen der Schuhe aufgrund der deutschen Notengebung in der Rechtswissenschaft drückte, machten sich Medizinerinnen eher Gedanken um mögliche Altersgrenzen sowie Zeitpunkt eines zusätzlichen Masterstudiums im Ausland für entsprechende DAAD-Stipendien.

Im Fokus der Fragerunde stand der Tübinger Student Benjamin Kurtz. Cosima Paul und Gabriele Knieps gaben ihm und allen anderen Fragestellerinnen und Wissbegierigen kenntnisreich Auskunft. Beide unterstützen die zeitgleiche Bewerbung an mehr als einer ausländischen Universität. Wer sich politisch innerhalb des demokratischen Spektrums engagiert, müsse keine Angst haben, dies anzugeben. „Ehrenamt, ja sogar leadership sind besonders in den USA sehr gerne gesehen“, ermunterte Cosima Paul. Ergänzend führte Gabriele Knieps aus, dass jedwedes Engagement willkommen ist: „Politisch, hochschulpolitisch, sozial, kulturell, sportlich – es gibt so viele Bereiche, gerade auf lokaler Ebene; faktisch ist alles davon gerne gesehen“, unterstrich Knieps.

Ein vollumfängliches Bild

Einen besonderen Schwerpunkt nahm bei den Fragen noch Referenzschreiben und weitere anzufertigende persönliche Unterlagen ein. Cosima Paul hielt fest: „Referenzschreiben für US-Unis sollten ausschließlich positiv. Diese Schreiben müssen herausragend sein.“ Christian Flugel, auch engagierte bei Project Access, pflichtete seiner Mitstreiterin bei, dass es wichtig sei, die Persönlichkeit erkennbar zu machen: „Durch alle eingereichten Unterlagen muss ein vollumfängliches Bild entstehen, so dass die Entscheider eine Vorstellung von Euch haben.“

Mit diesen Antworten und vermutlich zahlreichen weiteren Fragen im Kopf, die es zu sortieren gilt, verabschiedete Pegah Monir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den sommerlichen Abend, nicht jedoch ohne auf die Kontaktmöglichkeiten zu den beiden Referentinnen hinzuweisen. Diese sind über info@liberale-akademiker.de erreichbar.