Liberale Vernetzung in Warschau

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Erfolgreiche Antragsarbeit der LHG und neue Impulse beim LYMEC-Herbstkongress 2024

Unser Stipendiat Felix Barenthien berichtet vom LYMEC Kongress in Warschau.

In Warschau trafen sich am 8. November 2024, pünktlich um 16.30 Uhr, liberale Jugendorganisationen und ihre Vertreter aus ganz Europa zum Herbstkongress von LYMEC. LYMEC steht für European Liberal Youth und ist eine pan-europäische liberale Jugendorganisation. Die Abkürzung verweist in die Anfänge der Organisation in den 1970er Jahren, als sie noch „Liberal and Radical Youth Movement of the European Community“ hieß. Einzelpersonen wie auch Organisationen mit liberaler Ausrichtung können LYMEC beitreten. Der Bundesverband der Liberalen Hochschulgruppen (LHG) ist seit Jahren ein integraler Bestandteil von LYMEC. Hier gestaltet der LHG liberale Beschlusslagen zu jeglichen Themen mit.

Der Kongress fand in zentralster Lage Warschaus mit Blick auf den Kulturpalast statt, womit der Flair einer Stadt im Wandel toll eingefangen wurde. Die LHG-Delegation bestand aus dem International Officer David Grasveld und mir, Felix Barenthien.

Zusammenhalt und Denkimpulse

Die Kongresseröffnung war von einer Reihe inspirierender Grußworte geprägt. Besonders herausstechend für mich war hier die Rede des MEPs Michal Kobosko. Dieser sitzt für die Partei „Polska 2050“ im Europäischen Parlament. Er sprach über die Lage des Liberalismus in Polen und gab uns dazu Denkimpulse darüber, wie die Aufgaben und das Selbstverständnis der Liberalen sich in den vergangenen Jahren geändert haben. Zudem zeigt er auf, wie sich dese noch möglicherweise weiterhin ändern werden. Der Eröffnung folgte die sogenannte „Snap Vote“ zur Bestimmung der Reihenfolge für die Antragsdebatte. Die Snap Vote entspricht dem deutschen Alex-Müller-Verfahren.

Ein spannender Teil des Kongresses war definitiv die Wahl der neuen ALDE-Delegation. ALDE steht für „The Alliance of Liberals and Democrats for Europe“. ALDE ist somit auch die europäische Dachorganisation der FDP. Diese entsendet folglich auch Delegierte auf ALDE-Kongresse. Unser International Officer, David Grasveld stand in Warschau zur Wahl für einen der neun Plätze. Mit 80% der Stimmen hatte er letztendlich das drittbeste Ergebnis. Ein weiterer wichtiger Teil des Kongresses war ein erster Zwischenstandsbericht des und eine Fragestunde mit dem neuen, im März gewählten Vorstand.

Nur zweimal im Jahr kommen alle bei LYMEC zusammen und sehen sich persönlich, weshalb ein fester Bestandteil jedes Kongresses die Q&A (Frage und Antwort) Session ist. Hier kann man sich kritisch, offen und hart, aber fair, über die Arbeit des Vorstandes austauschen. Der Konsens im Raum war auf diesem Kongress definitiv, dass der Vorstand seine Arbeit mit gutem Gewissen souverän erledigt.

Antragsdebatten!

Der LHG-Antrag „Cutting the Clutter to Bust Bureaucracy: Removing Bureaucratic Hurdles from ERASMUS+“ wurde auf Platz 1 mit den meisten Stimmen „gemüllert“! Dieser wurde dann auch nach Vorstellung des Antrags mit 93% ein Teil der Beschlusslage von LYMEC. Auf Platz 2 kam ein Antrag der Jungen Liberalen, welcher die Entfaltung Europas vollem wirtschaftlichen Potenzial behandelt und eindeutige Maßnahmen dazu vorschlägt. Dieser wurde ebenfalls Teil der LYMEC Beschlusslage.

Ein zentraler Punkt der Debatte war die neue Trump-Präsidentschaft und wie wir als Europa damit umzugehen haben in jeglichen Aspekten wie Diplomatie, Cybersicherheit, Terrorismusbekämpfung, Abhängigkeiten oder sogar der Raumfahrt. Zu diesen Themen hat der Kongress deshalb auch einen Antrag in die Beschlusslage gebracht.

Austausch und Vernetzung

Der Kongress ist immer wieder eine wertvolle Gelegenheit, um sich innerhalb der liberalen Familie zu vernetzen und auszutauschen. Über viele Kongresse hinweg bauen sich hier wirklich Verbindungen und Freundschaften auf, welche für einen politischen Zusammenhalt in Europa essenziell sind. Der LYMEC-Herbstkongress 2024 war durch unseren erfolgreichen Antrag und der Wahl David Grasvelds in die ALDE-Delegation besonders für die LHG ein toller Erfolg auf vielen Ebenen. Mit neuen Impulsen und einem Koffer voller „food for thought“ reisten alle am Sonntag, dem 10. November, zurück in ihre Heimatländer und verabschiedeten sich voneinander – mit Vorfreude auf und Elan für die kommende politische Arbeit.