Zufrieden mit dem Stand der Digitalisierung? Dass die Besucherinnen und Besucher unserer Bonner Freistunde bei dieser Frage nicht vor Hohn auflachten, war auch alles. Niemand war auch nur annähernd zufrieden, wie es in Deutschland mit der Digitalisierung läuft.

Zuerst standen am 19. November 2022 Impulsvorträge seitens des IT- und Cloud-Fachmanns Christian Schmitz und der FDP-Landtagsabgeordneten Angela Freimuth auf der Agenda. Danach wurde heiß und heftig über die verschiedenen Fehlschläge der Digitalisierung, insbesondere in der Verwaltung und der Bildung, diskutiert. Hier waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Fish-Bowl-Format eingeladen, mit den beiden Fachleuten auf Augenhöhe zu diskutieren. Genau das ist jährlich bei dieser „Traditionsveranstaltung“ zum Jahresende der Fall.

Wortreiche Diskussionen

Dieses Angbot wurde auch dieses Jahr reichlich genutzt. Verständnis für die Fehlschläge und für das Schneckentempo hatte niemand. Ein Gast zeigte auf, wie ihre eigenen Versuche, in der Verwaltung an unterschiedlichen Sttellen Digitalisierung voranzutreiben, abgewürgt wurden. Andere zeigten auf, wie unkoordiniert die Landesregierung Digitalisierung der Schulen betrieb und dabei die Betroffenen kaum bis gar nicht mitnahm.

Auch Christian Schmitz hielt sich nicht mit Kritik zurück. Während daneben Angela Freimuth zum einen aufzeigt, wie starr viele Prozesse auf Landesebene sind, unterstrich Sie Ihre Bereitschaft, die zahlreichen Impulse in Ihre Arbeit als Fachpolitikerin für Digitalisierung einfließen zu lassen. Diesen Fachbereich habe sich im übrigen selbst gewählt, wie Sie hervorhob.

Dampf abgelassen

Nachdem so viel Dampf abgelassen worden war, ging man doch entspannter in den gemütlichen Teil der Freistunde über und nutze die Chance zum Vernetzen beim Imbiss. Klar ist schon jetzt: In 2023 sehen wir uns wieder und werden weitere digitale Themen behandeln.

Inhaltliche und personelle LHG-Erfolge auf europäischer Ebene

Auch wenn Hochschulpolitik auf europäischer Ebene nicht vergleichbar große Anknüpfungspunkte hat wie auf Landes- oder Bundesebene, so bringen sich die Liberalen Hochschulgruppen seit langem aktiv bei LYMEC, der europäischen jungliberalen Organisation, ein. Im Fokus des LYMC-Herbstkongresses standen nicht nur programmatische, sondern auch Personalentscheidungen. Vor Ort war die VLA-Stipendiatin Sina Behrend von der LHG Düsseldorf.

„Nach Bukarest führte der Herbstkongress der European Liberal Youth (kurz LYMEC) die Delegierten für ein Wochenende der zweiten Novemberhälfte. Dort wurde der Handlungsplan der Organisation für die Jahre 2022-2024 verabschiedet und der Bundesverband der Liberalen Hochschulgruppen (LHG) konnte zwei große Erfolge erzielen! Vor Ort waren wir LHGler mit insgesamt drei Delegierten vertreten. Zusätzlich konnten online zwei weitere Teilnehmer mitwirken. Als eine der Delegierte war es mein allererster LYMEC-Kongress. Mit mir in Bukarest waren Benjamin Kurtz und der International Officer der LHG, Johannes Brill. Online hatten sich Calvin Löw und David Grasveld zugeschaltet. Im Folgenden schildere ich meine gewonnenen Eindrücke.

Sightseeing-Highlight: Ceauşescu-Villa

Ich war bereits einen Tag vor Kongressbeginn nach Bukarest gereist, da am 18. November bereits um 9 Uhr eine erste Veranstaltung zum European Year of the Youth beginnen sollte, an der ich teilnehmen wollte. Ich hatte also am Vortag noch ein wenig Zeit die Stadt zu erkunden. An dieser Stelle erlaube ich mir einen kurzen Reisetipp: Mein Sightseeing-Highlight in Bukarest war die Ceauşescu-Villa. Hier hat der letzte kommunistische Präsident Rumäniens mit seiner Familie gewohnt. Die Villa ist sowohl für sich sehr beeindruckend als auch für Liberale eine wunderbare Bestätigung der Probleme des Kommunismus.

Kommen wir aber zum Kongress: Über 40 liberale Jugendorganisationen waren mit Vertretern repräsentiert. Die Organisation „Młodzi Nowocześni“ (MN) wurde neu als Vollmitglied bei LYMEC aufgenommen. Es handelt sich um die Jugendorganisation des polnischen ALDE-Mitglieds Nowoczesna, die für ein rechtsstaatliches und wirtschaftlich sowie gesellschaftlich liberales Polen kämpft. Wir hatten bereits vor dem Kongress intensiven Kontakt mit dem MN-Präsidenten und deren internationalen Vertreterin. Daher freuten wir uns sehr über diese Entwicklung.

Resolution der LHG zur Inklusion angenommen

Bereits im Vorfeld des Kongresses hatten wir, der Bundesverband der Liberalen Hochschulgruppen, zum Kongress eine Resolution zur Inklusion in der Europäischen Union eingereicht. Wir forderten darin unter anderem Barrierefreiheit bei Zugriff auf Informationen via Websites und für Gerichtsverfahren durch Gebärdensprachdolmetscher. Hier erzielten wir den ersten Erfolg des Wochenendes: Unsere Resolution wurde mit 97% vom Kongress angenommen!

Weitere inhaltliche Debatten wurden zu unterschiedlichsten Themen geführt. Dazu zählten u.a. eine EU-Strukturreform, die Situation im Iran, die Rechtsstaatlichkeit in der Europäischen Union oder auch dem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Hier wurden in der Beschlussfassung jeweils auch klar liberale Positionen eingenommen. Ein neuer LYMEC Vorstand wurde dieses Mal nicht gewählt. Dafür stand jedoch die Wahl neuer Delegierter von LYMEC zum Kongress der Alliance of Liberals and Democrats for Europe (ALDE) an. Hier kam es zu unserem zweiten großen Erfolg: Unser International Officer Johannes Brills wurde zum Delegierten gewählt und darf nun auf dem ALDE-Kongress weiter für ein inklusives Europa streiten.

Liberale Europapolitiker mit Rang und Namen zu Gast

Auch politische Größen statteten dem Kongress einen Besuch ab. Der Co-Vorsitzende der ALDE-Partei, Ilhan Kyuchyuk MdEP, und die Vizepräsidentin Svenja Hahn MdEP nahmen an dem Kongress sowie an einer Veranstaltung der Renew Europe-Gruppe zum Europäischen Jahr der Jugend teil, bei der der Präsident von Renew Europe, Stéphane Séjourné MdEP, Vlad-Marius Botoș MdEP und Monica Semedo MdEP mit LYMEC-Mitgliedern diskutierten. Hier wurden unter anderem progressive Vorschläge für die Energieversorgung in Europa besprochen.

Zusammenfassend kann man dieses ereignisreiche LYMEC-Wochenende mit einem Zitat schließen. „Kein Politiker kann es sich leisten, nicht auf die Jugend zu hören“, betonte Svenja Hahn. Und dass Politiker dies auch gar nicht können, dafür sorgen wir bei LYMEC.“

Der Andrang deutete sich ab dem ersten Tag der Freigabe des Anmeldungsformulars an. Am Ende interessierten sich über 70 Personen am Webinar des VLA „Harvard ist machbar, Frau Nachbar!“. Im Fokus des Webinars standen Finanzierung und Bewerbungsprozess an Elite-Universitäten in den USA, UK, EU und der Schweiz für Bachelor- und Masterstudiengänge.

Fachkundige Auskünfte zu Finanzierungsfragen

Die finanziellen Aspekte für Bachelor- und Masterstudiengänge beleuchteten Florian Bauer von Project Access und Frau Gabriele Knieps vom DAAD. Beide gingen fachkundig auf die anschließenden Fragen ein. Hier bewegte z.B. beim DAAD eine teilnehmende Person die Frage nach der zwangsläufigen Bindung der Zusage eines DAAD-Stipendiums an eine bestimmte Hochschule. Frau Knieps unterstrich in ihrer Antwort die Flexibilität des DAAD bei solchen Fragen, solange solche Änderungen gut begründet sind. Da die Bemühung um eine Finanzierung vor der eigentlichen Bewerbung an der Hochschule stehe, käme es immer wieder zu solchen nachvollziehbaren Änderungen. Da es einen bunten Strauß an Stipendien gibt, verwies Gabriel Knieps nicht nur auf die Stipendiendatenbank des DAAD, sondern stellte diese auch vor.

Im Anschluss teilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Regionspezifische Gruppen auf. Dort wurde mit mehreren Vertretern Project Access‘ ergiebig über die Bewerbungsverfahren an Elite-Universitäten diskutiert. Hier standen u.a. ehrenamtliches Engagement, Sprachnachweise sowie soft skills im Fokus der Diskussionen.

Fruchtbare Zusammenarbeit

Der Dank für den erfolgreichen Verlauf und die hohe Zahl der Anmeldungen geht an dieser Stelle an unsere Kooperationspartner: Project Access, den Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen und die Stipendiatinnen und Stipenidaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Es war eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit.

Aufgrund dessen werden wir voraussichtlich für 2023 eine Wiederholung anstreben sowie ggf. auch gezielter auf PhD-Studien an Elite-Universitäten eingehen. Wir halten Sie über diese Homepage und den Newsletter des VLA auf dem Laufenden.

Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen und der Verband liberaler Akademiker suchen eine gemeinsame

Bundesgeschäftsführung (m/w/d)

vorzugsweise zum 01.05.2022 für den Tätigkeitsort Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin. Ein flexibler Beginn ist nach Absprache ebenfalls möglich.

Wir bieten:

• Ein motiviertes Team und viele spannende Herausforderungen

• Eine Anstellung auf Minijob-Basis

• Ein flexibles und modernes Arbeitsumfeld in direkter Nachbarschaft zur Freien Demokratischen Partei

Kerntätigkeiten

• Administrative Aufgaben zur Unterstützung des Bundesvorstands der Liberalen Hochschulgruppen und des Präsidiums des Verbands Liberaler Akademiker

• Geschäftsführung zweier Verbände mit insgesamt über 1.400 Mitgliedern

Wir erwarten:

• fortgeschrittene Kenntnisse in der Verwendung von Office-Produkten

• selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten

• Kenntnisse des liberalen Umfelds

 

Berufserfahrung ist keine Voraussetzung, aussagekräftige Empfehlungsschreiben werden berücksichtigt.

Deine Bewerbungsunterlagen richtest Du bitte bis zum 28.04.2022 ausschließlich per E-Mail

an bewerbung@bundes-lhg.de.

Für Fragen kannst Du Dich jederzeit gerne an kurtz@bundes-lhg.de wenden.

 

 

https://liberale-akademiker.de/wp-content/uploads/2022/03/BGST-Ausschreibung.pdf

Das Bonner Regionaltreffen kann schon als innerverbandliche Institution gelten. Einmal jährlich trifft man sich kurz vor der Adventszeit, um das Jahr mit einen spannenden politischen Thema zu beenden.

Dieses Jahr lockte das Regionaltreffen, das einmal mehr in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit stattfand, über 30 Gäste in das Restaurant „Opera“. Im Fokus stand das Thema „Bitcoin oder digitaler Euro“. In das Thema führte Bundesbankoberrat David Ballaschk ein. Er ist bei der Deutschen Bundesbank unter anderem mit Innovationen im Geldverkehr betraut. Souverän führte dann Andreas Becker, Wirtschaftsredakteur der Deutschen Welle, durch die Debatte.

Erst einmal legte Herr Ballaschk die grundlegenden Funktionen von Geld dar, nämlich die Zahlungsmittelfunktion, die Funktion als Wertaufbewahrungsmittel und die Recheneinheitsfunktion. Damit etwas zudem als Geld genutzt wird, braucht eine Währung eines: Vertrauen. Das war dann auch das Stichwort des Events, das beständig wiederkehrte. David Ballaschk ging danach auf die Entwicklung von Bitcoin und auf den aktuellen Stand zum digitalen Euro ein.

Kein digitaler Euro vor 2026

Bezüglich des letzteren hielt David Ballaschk fest, dass dieser nicht vor fünf Jahren eingeführt werde. Jetzt fände seit kurzem erst einmal eine zweijährige Untersuchungsphase statt, an die sich dann – im Falle eines positiven Abschlusses – eine dreijährige Testphase anschließen solle. Das heißt also: Kein digitaler Euro in den nächsten fünf Jahren. „Planwirtschaft braucht eben Zeit“, wie es spitz zum Ende der Veranstaltung hieß.

Einige Gäste begegneten im Austausch mit dem Referenten dem digitalen Euro doch mit Misstrauen. Auch die Geldpolitik der EZB, welcher die Deutsche Bundesbank ja angehört, wurde kritisiert. Aus Sicht der Kritiker räume die EZB der Geldwertstabilität nicht die notwendige und eigentlich verlangte Priorität ein. Und das dadurch entstandene Misstrauen wurde schnell auf einen ggf. kommenden digitalen Euro gemünzt.

Währung oder Spekulationsobjekt?

Daneben gab es auch aus anderer Richtung Kritik, nämlich am Bitcoin. Die Funktion als Währung zogen einige Diskussionsbeiträge durchaus in Zweifel, Spekulation stünde doch im Fokus so die Kritiker. Mit deren Argumenten durfte sich dann Alexander Müller auseinandersetzen. Der Bundestagsabgeordnete und studierte Informatiker ist Verwaltungsrat der Bitcoin Group SE und hat so neben seinem Mandat ausreichend Berührungspunkte mit dieser Materie.

Müller unterstrich, dass er einem Algorithmus wie dem Bitcoin vertraue. Dieser sei transparent und quasi immun gegen Manipulationen, wie sie bei Zentralbankgeld geschehen. Aus seiner Sicht erfülle Bitcoin alle Geldfunktionen, auch wenn es noch ein sehr junges Geld sei.

Andreas Becker hackte bei den beiden Fachleuten dann auch gezielt nach: Wie stünde der digitale Euro zu den Entwicklungen anderer Zentralbanken da? Wie ist das praktische Verbot von Kryptowährungen, und damit Bitcoin, in China zu bewerten? Wie wird die Ablehnung des Bitcoins durch die Notenbankchefs in den USA, Jerome Powell, und Europa, Christine Lagarde, bewertet? Droht in Europa ein Verbot von Kryptowährungen?

Die lebendige Diskussion zwischen den Referenten, dem Moderator und dem Publikum zeigte vor allem eines: Das Thema brennt jung wie alt unter den Nägeln, denn unsere Währung geht letztlich alle an. Bitcoin und der digitale Euro – beide werden uns noch länger begleiten.

Am 20. November 2022 kam das  VLA-Präsidium in einem hybriden Format zusammen. Während sich gut die Hälfte der Präsidiumsmitglieder digital zuschalteten, hatten sich die übrigen im Bonner Domizil von Simone Lauffer eingefunden.

Im Fokus der Klausutagung standen insbesondere die Jahresplanung und der Social Media Auftritt des Verbandes. Zahlreiche Veranstaltungen wurden besprochen. Dazu zählen der Jahresauftakt, das Symposium zu Ehren Wolfgang Schollwers und das Pfingstseminar, um nur einige wenige zu nennen. Sicher ist: der Fahrplan für spannende und ereignisreiche Events steht.

Social Media Task Force gegründet

Für den Social Media Auftritt wurde eine Task Force gegründet, um mehr Aktivität in alle Auftritte, insbesondere bei Facebook zu bekommen. Dazu gilt es die bisher genutzten Tools besser miteinander zu vernetzen. Ziel ist es, die Reichweite zu vergrößern und mehr Austausch mit den Liberalen Hochschulgruppen entstehen zu lassen.

Am Ende der Klausurtagung war sich das Präsidium einig, dass man mit den vorgenommenen Projekten, die in der vorangegangene Amtszeit begonnene Arbeit vorangetrieben wird. Die Modernisierung des Verbandes schreitet so weiter voran.

Schon recht lange war ein Treffen mit der LHG Bonn im Gespräch. Bereits letztes Jahr hatten wir uns zwei Mal getroffen. Das erste Mail zu einem gemütlichen Terrassenabend bei VLA-Mitglied Simone Lauffer in Nähe des Rheins, so dann beim zweiten Mal zum Grillen direkt am Rhein. Nun stand am 8. Oktober 2021 endlich ein Wiedersehen auf der Tagesordnung.

Im Garten von VLA-Mitglied Sven-Oliver Wolff kam man zusammen, Simone Lauffer hatte den Rührstab geworfen. Die Mäuler der hungrigen Meute wurden so mit Zwiebelkuchen gestopft. Den durstigen Kehlen wurde mit Federweißer Abhilfe geschaffen.

Entspannte Stimmung bis tief in die Nacht

Der laue Spätsommer nutzte VLA und LHG Bonn so vortrefflich. Bei guter Stimmung diskutierten die Bonner LHGler über die letzten Sitzungen des Studierendenparlaments (StuPa) der Universität Bonn . Aus der Opposition heraus kann die LHG Bonn derzeit nur begrenzt Wirkung entfalten. Dennoch wird man nicht müde, die eigenen Ideen als Anträge einzubringen und vielleicht so den einen oder anderen Impuls zum Nachenken zu setzen.

Auch die Gender-Debatte durfte an dem Abend genauso fehlen wie der beengte Meinungkorridor, insbesondere im StuPa. Als es dann doch frischer wurde, verlegte man nach drinnen. Dort wurde dann die Erwartungen an die Freien Demokraten, die nächste Bundesregierung und die mentale Ermattung der öffentlichen Verwaltung bis spät in die Nacht erörtert.

Gut gelaunt und voller Tatendrang verabschiedeten sich die Vertreterinnen und Vertreter der LHG Bonn von den VLA-Mitgliedern. Eines war am Ende sicher: Eine baldiges Wiedersehen wünschen beide Seiten.

Die Liberalen Hochschulgruppen (LHG) NRW haben auf ihrer Landesmitgliederversammlung am 5. Oktober 2021 in Köln einen neuen Landesvorstand gewählt. Bestätigt im Amt wurde Landesvorsitzender Alexander Kobuss. Des Weiteren haben die LHG NRW das Programm für die Landtagswahl 2022 verabschiedet. Mit dabei vom Verband liberaler Akademiker waren Alexander Bagus als Präses des Verbands sowie der Landtagabgeordnete Rainer Matheisen (Düsseldorf).

Beide unterstrichen in ihren Grußworten die wichtige Rolle der LHG in der Landeshochschulpolitik. Dabei erinnerte Rainer Matheisen auch an seine eigene Zeit als Landesvorsitzender. Dass man hier als Liberale, auch zusammen mit anderen Hochschulgruppen, Dinge bewegen kann, habe sich insbesondere mit dem landesweiten Semesterticket gezeigt, doch auch verschiedentlich vor Ort.

Engagement vor Ort als Erfolgsgarant

Alexander Bagus hob hervor, dass auch die LHG vor Ort ihren Anteil dazu beigetragen haben, Jung- und Erstwähler bzw. -wählerinnen für die FDP zu erschließen. Ohne das Engagement vor Ort für die eigenen Kommilitoninnen und Kommilitonen wäre das nicht denkbar. Dafür sprechen auch die zahlreichen Top-Wahlergebnisse der LHG.

Alexander Bagus hob hervor: „Zudem ist die Hochschulpolitik ein breites Feld. Wer diese an der Campusgrenze enden lässt, der hat sie nicht verstanden. Vielmehr gilt es Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik zusammenzudenken, um für sich vor Ort das Beste herauszuholen. Dies gelingt den LHG, weil sie sich nicht in Weltverbesserungsgedanken verstricken. Damit das auch in Zukunft gelingt, unterstützt der VLA die Hochschulgruppen finanziell, aber auch ideell.“

Zu Beginn der 70er Jahren wurden die Folgen des Wirtschaftswunders sichtbar. Die Gewässer waren verschmutzt, die Luft verpestet, die Landschaft vermüllt. Energiehunger und Ölpreiskrise (1973) prägten eine Generation. Und es war gar nicht daran zu denken, die Füße im Sommer im Rhein abzukühlen, wie wir es heute (wieder) tun. Der Rhein war eine eklige Brühe und stank. Die Luft über ihm war diesig von den schnaufenden Dieselschiffen, die rheinauf- und abwärts Waren und Rohstoffe transportierten. Höchste Zeit, etwas zu ändern!

Sozialliberale Koalition mit liberaler Umweltpolitik

Es waren Willy Brandt (SPD), seit 1969 regierender Bundeskanzler, und sein Vizekanzler Walter Scheel (FDP) die gemeinsam das neue Politikfeld „Umweltpolitik“ im Jahre 1971 einführten. Als Vorbilder diente ihnen die Umweltpolitik der USA sowie die schon im Vorfeld einflussreiche UN-Umweltkonferenz in Stockholm 1972. Nach seiner Initiierung nahm die damalige Bundesregierung umgehend ein Sofortprogramm (1970) in Angriff. Ein anspruchsvolles Umweltprogramm mit detailliertem Gesetzgebungsfahrplan und konkreten Zielvorgaben folgte nur ein Jahr später, konkret am 29. September 1971. Ein Meilenstein der Umweltpolitik, der nun sein 50. Jubiläum hat.

Ein Meilenstein, der jedoch ohne Mitglieder des VLA nicht zu denken wäre. Die Hand dieser sozialliberalen Umweltpolitik führte Peter Mencke-Glückert, langjähriger Präses des VLA. Er leitete von 1970 bis 1075 die  Abteilung Umweltangelegenheiten des Bundesinnenministeriums. In dieser Funktion unterfütterte so inhaltlich die Rettung der Unwelt für die Innenminister Hans-Dietrich Genscher und Werner Maihofer. Seine Bedeutung für die Durchsetzung der Umweltpolitik als bundesrepublikanisches Thema kann nicht unterschätzt werden. Unterstützt wurde Peter Menke-Glückert dabei von zahlreichen liberalen Weggefährten, die bis heute Mitglied im VLA sind, auch wenn sie vielleicht in Teilen der FDP den Rücken gekehrt haben.

Steht die Ampel vor der Tür?

Nun also 50 Jahre später scheint mit dem Ausgang der Bundestagswahl eine Neuauflage liberaler Umweltpolitik, ja vielleicht sogar der sozialliberalen Koalition mit den Grünen als drittem Partner möglich. Sind wir also einer Ampel nahe? Oder kommt doch Jamaika, das dann getrieben von FDP und Grünen eine neue Umwelt- und Klimapolitik einleitet?

So oder so: Hoffen wir, dass die zukünftige Bundesregierung an der Grüne und FDP aller Wahrscheinlichkeit nach beteiligt sein werden, gemeinsam das Beste und Innovativste zum Klimaschutz beitragen, damit unsere Kinder eine lebenswerte und vielfältige Welt behalten. Neue Meilensteine braucht das Land! Aber auch wir können jeden Tag etwas für den Klimaschutz tun. Mit jedem bewussten Einkauf im Supermarkt und mit jeder Reparatur eines Haushaltsgegenstandes, den wir nicht wegzuwerfen brauchen, tragen wir zum Klimaschutz bei. Weiter so!

Acht digitale Veranstaltungen, ein starkes Netz an Kooperationen, steigende Zahlen bei den Followern in Sozialen Netzwerken, Online-Verzeichniss, monatlicher Newsletter und eine gut gefüllte Kasse – das scheidende Präsidium blickte mit Zufriedenheit auf die Leistungen im Zeitraum Oktober 2020 bis August 2021.

Mit Bedauern wurden auch zwei Präsidiumsmitglieder – Manuel Gaul und Marina Sedlo – aus dem Präsidium verabschiedet. Bei beiden steht in der näheren Zukunft erst einmal der Beruf im Vordergrund. Der Convent bedachte ihr Engagement mit starkem Applaus und herzlichem Dank für die aktive Mitarbeit im Präsidium.

Alte und neue Gesichter

Die meisten Präsidiumsmitglieder stellten sich der Wiederwahl, wenn auch auf teilweise veränderten Positionen. So fungiert Alexander Bagus (Bonn) weiter als Präses sowie Sven-Oliver Wolff (Bonn) als Vize-Präses. Zur neuen Vize-Präses wurde Dr. Ann Sophie Löhde (Hamburg) gewählt, ihre Vorgängerin Sandra Drossel-Bück (München) tauschte mit ihr die Position als Beisitzerin. Simone Lauffer (Bonn) wurde als Schriftführerin einstimmig bestätigt. Für die Kasse des VLA ist nun Alexander Henkel (Schweppenhausen) verantwortlich. Komplettiert wird das Präsidium durch Moritz Harrer (Greifswald) als neuer Beisitzer. Zudem billigte der Convent eine (redaktionelle) Änderung der Beitragsordnung. Damit ist diese nun klarer und satzungsrechtlich einwandfrei formuliert.

Der Fokus des neuen Präsidiums ist klar: Fortsetzung der Strategie und der digitalen Erneuerung, Mitgliedergewinnung, zahlreiche attraktive Veranstaltungen sowie ein enger Draht zu den Liberalen Hochschulgruppen.

Abgerundet hat das traditionelle hochschulpolitische Gespräch mit der Bundesvorsitzenden der Liberalen Hochschulgruppen, Tabea Gandelheidt, diesen 69. ordentlichen Convent. Im Austausch mit Sandra Drossel-Bück berichtete sie von den Aktivitäten ihres Verbandes. Dabei ging sie explizit auf die Herausforderungen von COVID-19 für die Hochschulen und die Studierenden ein.

Protokoll des 69. ordentlichen Convents