Mitte August waren wir mit Freunden, Bekannten und Verehrern Karl-Hermann Flachs in Bötzingen zusammengekommen. Flachs Todestag liegt nun 50 Jahre zurück und noch immer ist er unvergessen, nicht nur im VLA, sondern auch darüberhinaus. Für uns war er besonders wichtig, wäre doch unser Verband ohne ihn wahrscheinlich nie gegründet worden.
In den 1960er und frühen 1970er Jahren – bis eben zu seinem unerwarteten Tod im jungen Alter von 45 Jahren – war er eine der prägendsten Gestalten des Liberalismus in Deutschland. Doch er wirkte nicht nur in der Partei, sondern auch darüber hinaus als Journalist und leitender Redakteur der Frankfurter Rundschau.
Von den Anwesenden würdigten einige, nach einem kurzen Grußwort des Bürgermeisters Dieter Schneckenburger, Flach durch eine jeweils ganz eigene Brille. Als aktueller Kreisvorsitzender der Freien Demokraten warf Martin Cammerer ein Blick auf Flach, die Freiburger Thesen und die aktuelle Lage. Für den Freundeskreis Walter Scheel war Flachs Wegbegleiter Hans Vohrer anwesend. Er, der zeitgleich mit Flach in den Deutschen Bundestag einzog, fokussierte sich auf die 1960er/1970er Jahre, seine Begegnungen mit Flach und die Lage der Freien Demokraten zum damaligen Zeitpunkt.
Abgerundet wurde dies durch die historische Einordnung seitens Prof. Dr. Ewald Grothe. Als Leiter des Archivs des Liberalismus konnte er aus dem Vollen schopfen und ließ Flachs Leben Revue passiereren. Er spannte den Bogen von der Kriegszeit mit Kriegsdienst sowie den liberalen Anfängen Flachs in Mecklenburg-Vorpommern mit seiner knapp gelungenen Flucht nach West-Berlin, über das Studium mit den beruflichen Schritten im Journalismus und dann in der Partei, über seine Karriere bei der Frankfurter Rundschau bis zur Reaktivierung seines politischen Engagements für die FDP.
Eine Schweigminute am Grab beendete das würdige Gedenken.
Im Anschluss ging es zur Stärkung ins Restaurant Pendel. Heiß wurde die Frage nach der Aktualität der Freiburger Thesen diskutiert, aber auch der Zustand der zunehmenden geistigen Enge an den deutschen Hochschulen umtrieb die Gemüter. Vom Fuße des Kaiserstuhls ging es dann nach oben, um die Aussicht über den Breisgau genießen zu können. Die drückende Hitze hielt uns davon nicht grundsätzlich ab, sorgte aber für die eine oder andere Modifikation der geplanten Route. Zurück in Bötzingen erwarteten uns kühle Getränke in der örtlichen Kneipe, von wo aus es dann hieß Abschied nehmen – bis zum nächsten Treffen unter Freunden.

Mein Name ist Lorenz Schmid und es bereitet mir große Freude, mich als Bundesgeschäftsführer vorstellen zu dürfen. Meine Hauptaufgabe liegt in der Administration, doch ich kümmere mich ebenfalls um organisatorische Angelegenheiten sowie um die Annahme und den Versand von Briefen, Paketen und Werbematerialien. Ich bin derzeit dienstags und mittwochs jeweils von 13 bis 17 Uhr telefonisch in der Geschäftsstelle erreichbar.

Neben meiner Tätigkeit als Bundesgeschäftsführer werde ich im kommenden Schuljahr mein Abitur über den zweiten Bildungsweg nachholen. In meiner Freizeit finde ich Ausgleich in der Natur. Am liebsten gehe ich wandern, besonders in den wunderschönen Gebieten Bayerns und Österreichs. Zudem bin ich ein begeisterter Leser von Zeitungen und Büchern, um stets auf dem Laufenden zu bleiben. Des weiteren halte ich mich körperlich fit und besuche regelmäßig das Fitnessstudio.

Harvard unerreichbar? Oxford niemals machbar? Alles nur für Reiche? Pusteblume! In unserem Webinar „Harvard ist machbar, Frau Nachbar!“ Ende Juni 2023 haben wir mit diesen Märchen aufgeräumt. Rund 50 Studentinnen und Studenten haben wir Wege zur Finanzierung und für die Bewerbung aufgezeigt.

Nach einem kurzen Intro, auch seitens der diesjährigen Kooperationspartner (AK Internationales der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen und Project Access Germany), widmeten wir uns zu allererst den Finanzierungsfragen. Hier trugen Alexander Bagus und Florian Brunner vor, die sich mit der Finanzierung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und Fulbright Germany auseinandergesetzt hatten. Beide gabe detaillierte Einblicke in die Bewerbungsverfahren, Herausforderungen und Chancen im Verfahren. Im Fokus stand ganz, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu motivieren, eine Bewerbung um die Finanzierung zu wagen. Zahlreiche Fragen rundum diese Thema zeigte auf, dass hier viele – wenig überraschend – besonders der Schuh drückt.

An die Fragerunde schlossen sich dann drei Break-out Sessions an. Dort wurden dann zum einen regionsspezifisch zu den Bewerbungsverfahren vorgetragen und zum anderen Fragen dazu geklärt. Neben den beiden Blickwinkeln auf Masterstudiengänge im angelsächsischen Sprachraum (USA, UK, Kanada) einerseits und Festlandeuropa mit seinen Top-Universitäten andererseits, setzte die dritte Session ihren Fokus auf PhD-Studiengängen insgesamt. Die Diskussionen und Fragen dort nahmen einen breiten Raum ein, doch nach rund anderthalb Stunden war dann auch alles gesagt.

Wer sich insbesondere für die Bewerbungsphase an den Hochschulen noch unmittelbarer vorbereiten will, der kann das bei Project Access Germany. Konkret vom 5. bis 6. August 2023 findet ein digitales Bootcamp statt. Mehr Infos gibt es hier oder eben zur direkten Anmeldung.

So oder so: Wer nochmal Input braucht, kann sich sicher sein, dass wir und Project Access auch in 2024 mit einem gemeinsamen Webinar am Start sind. Denn: Harvard bleibt machbar, Frau Nachbar!

Der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen und der Verband liberaler Akademiker suchen eine gemeinsame

Bundesgeschäftsführung (m/w/d)

vorzugsweise zum 01.07.2023 für den Tätigkeitsort Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin. Ein flexibler Beginn ist nach Absprache ebenfalls möglich.

Wir bieten:

  • ein motiviertes Team und viele spannende Herausforderungen
  • eine Anstellung auf Minijob-Basis
  • ein flexibles und modernes Arbeitsumfeld in direkter Nachbarschaft zur Freien Demokratischen Partei

Kerntätigkeiten

  • Pflege des Geschäftsverkehrs des Bundesvorstands der Liberalen Hochschulgruppen und des
    Präsidiums des Verbands liberaler Akademiker
  • Unterstützung beim Veranstaltungsmanagement
  • Mitgliedsmanagement zweier Verbände mit insgesamt über 1.400 Mitgliedern

Wir erwarten:

  • fortgeschrittene Kenntnisse in der Verwendung von Office-Produkten
  • selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten
  • Kenntnisse des liberalen Umfelds

Berufserfahrung ist keine Voraussetzung; ein Führerschein wäre wünschenswert; aussagekräftige
Empfehlungsschreiben werden berücksichtigt.

Deine Bewerbungsunterlagen richtest Du bitte bis zum 14.06.2023 ausschließlich per E-Mail
an kurtz@bundes-lhg.de sowie an bagus@liberale-akademiker.de.

Für Fragen kannst Du Dich jederzeit gerne an kurtz@bundes-lhg.de wenden.

So ungewiss die Lage in Iran ist, einer Sache war sich die Deutsch-Iranerin Annahita Maghsoodi sicher. „Dieses Regime wird enden. Die Proteste haben eine Reichweite und eine Qualität erreicht, hinter die es kein Zurück mehr gibt“, zeigte sich unsere Referentin überzeugt.

Doch der Reihe nach. Am Abend des 21. Aprils trafen sich Mitglieder und Freunde des VLAs zur Freistunde im Berliner Lokal Walhalla, der Stammkneipe der Berliner VLAler. Im frisch sanierten Lokal begrüßten wir Annahita Maghsoodi aus Osnabrück. Die überzeugte Liberale hatte es zum Studium in die Stadt des Westfälischen Friedens verschlagen, wo sie heute noch lebt.

Zusammen widmeten wir uns der Protestbewegung in Iran, wobei gleich zu Beginn deutlich wurde, dass letztlich seit 2009 die iranische Bevölkerung nicht mehr zu Ruhe kommt. „Die Quantität, die Reichweite und die Themen haben sich allerdings gewandelt“, unterstrich Maghsoodi.

Verfolgung von Regimegegnern in Europa, auch in Deutschland

Sie hob auch den terroristischen Charakter des Regimes hervor, das nicht vor Entführungen im Ausland, vor der Verfolgung von Regimegegnern in Europa, auch in Deutschland, zurückschrickt. Auch sie selbst fühlt sich beobachtet und vermeidet Reisen in die Region. Den Umgang Deutschlands und der EU mit dem Fall des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd, der in Iran zum Tode verurteilt wurde, kritisiert sie scharf. „Hier erwarte ich mir ein lautstarkes Einschreiten der Bundesregierung und der Europäischen Union. Auch, dass die Revolutionsgarden in Europa noch nicht als Terrororganisation eingestuft sind, ist ein Skandal. Deren Aktivitäten gegen Auslands-Iraner, welche das Regime kritisieren, sind hinlänglich bekannt“, empörte sich die Referentin.

Negativ gestimmt ist sie trotz des immer härter werdenden Drucks nicht. Zwar baue das Regime immer mehr Gefängnis, um Regimegegner einzusperren, dies werde jedoch nicht reichen. Magshoodi erläutert: „Die Iranerinnen und Iraner sehen die Freiheiten, die wir im Westen haben. Immer weniger betrachten sich als religiös. Und selbst die religiösen Landsleute unterstützen oft die Hardliner nicht mehr. Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen und die Zeit läuft gegen das Regime. Wir werden seinen Sturz noch erleben.“

Zufrieden mit dem Stand der Digitalisierung? Dass die Besucherinnen und Besucher unserer Bonner Freistunde bei dieser Frage nicht vor Hohn auflachten, war auch alles. Niemand war auch nur annähernd zufrieden, wie es in Deutschland mit der Digitalisierung läuft.

Zuerst standen am 19. November 2022 Impulsvorträge seitens des IT- und Cloud-Fachmanns Christian Schmitz und der FDP-Landtagsabgeordneten Angela Freimuth auf der Agenda. Danach wurde heiß und heftig über die verschiedenen Fehlschläge der Digitalisierung, insbesondere in der Verwaltung und der Bildung, diskutiert. Hier waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Fish-Bowl-Format eingeladen, mit den beiden Fachleuten auf Augenhöhe zu diskutieren. Genau das ist jährlich bei dieser „Traditionsveranstaltung“ zum Jahresende der Fall.

Wortreiche Diskussionen

Dieses Angbot wurde auch dieses Jahr reichlich genutzt. Verständnis für die Fehlschläge und für das Schneckentempo hatte niemand. Ein Gast zeigte auf, wie ihre eigenen Versuche, in der Verwaltung an unterschiedlichen Sttellen Digitalisierung voranzutreiben, abgewürgt wurden. Andere zeigten auf, wie unkoordiniert die Landesregierung Digitalisierung der Schulen betrieb und dabei die Betroffenen kaum bis gar nicht mitnahm.

Auch Christian Schmitz hielt sich nicht mit Kritik zurück. Während daneben Angela Freimuth zum einen aufzeigt, wie starr viele Prozesse auf Landesebene sind, unterstrich Sie Ihre Bereitschaft, die zahlreichen Impulse in Ihre Arbeit als Fachpolitikerin für Digitalisierung einfließen zu lassen. Diesen Fachbereich habe sich im übrigen selbst gewählt, wie Sie hervorhob.

Dampf abgelassen

Nachdem so viel Dampf abgelassen worden war, ging man doch entspannter in den gemütlichen Teil der Freistunde über und nutze die Chance zum Vernetzen beim Imbiss. Klar ist schon jetzt: In 2023 sehen wir uns wieder und werden weitere digitale Themen behandeln.

Inhaltliche und personelle LHG-Erfolge auf europäischer Ebene

Auch wenn Hochschulpolitik auf europäischer Ebene nicht vergleichbar große Anknüpfungspunkte hat wie auf Landes- oder Bundesebene, so bringen sich die Liberalen Hochschulgruppen seit langem aktiv bei LYMEC, der europäischen jungliberalen Organisation, ein. Im Fokus des LYMC-Herbstkongresses standen nicht nur programmatische, sondern auch Personalentscheidungen. Vor Ort war die VLA-Stipendiatin Sina Behrend von der LHG Düsseldorf.

„Nach Bukarest führte der Herbstkongress der European Liberal Youth (kurz LYMEC) die Delegierten für ein Wochenende der zweiten Novemberhälfte. Dort wurde der Handlungsplan der Organisation für die Jahre 2022-2024 verabschiedet und der Bundesverband der Liberalen Hochschulgruppen (LHG) konnte zwei große Erfolge erzielen! Vor Ort waren wir LHGler mit insgesamt drei Delegierten vertreten. Zusätzlich konnten online zwei weitere Teilnehmer mitwirken. Als eine der Delegierte war es mein allererster LYMEC-Kongress. Mit mir in Bukarest waren Benjamin Kurtz und der International Officer der LHG, Johannes Brill. Online hatten sich Calvin Löw und David Grasveld zugeschaltet. Im Folgenden schildere ich meine gewonnenen Eindrücke.

Sightseeing-Highlight: Ceauşescu-Villa

Ich war bereits einen Tag vor Kongressbeginn nach Bukarest gereist, da am 18. November bereits um 9 Uhr eine erste Veranstaltung zum European Year of the Youth beginnen sollte, an der ich teilnehmen wollte. Ich hatte also am Vortag noch ein wenig Zeit die Stadt zu erkunden. An dieser Stelle erlaube ich mir einen kurzen Reisetipp: Mein Sightseeing-Highlight in Bukarest war die Ceauşescu-Villa. Hier hat der letzte kommunistische Präsident Rumäniens mit seiner Familie gewohnt. Die Villa ist sowohl für sich sehr beeindruckend als auch für Liberale eine wunderbare Bestätigung der Probleme des Kommunismus.

Kommen wir aber zum Kongress: Über 40 liberale Jugendorganisationen waren mit Vertretern repräsentiert. Die Organisation „Młodzi Nowocześni“ (MN) wurde neu als Vollmitglied bei LYMEC aufgenommen. Es handelt sich um die Jugendorganisation des polnischen ALDE-Mitglieds Nowoczesna, die für ein rechtsstaatliches und wirtschaftlich sowie gesellschaftlich liberales Polen kämpft. Wir hatten bereits vor dem Kongress intensiven Kontakt mit dem MN-Präsidenten und deren internationalen Vertreterin. Daher freuten wir uns sehr über diese Entwicklung.

Resolution der LHG zur Inklusion angenommen

Bereits im Vorfeld des Kongresses hatten wir, der Bundesverband der Liberalen Hochschulgruppen, zum Kongress eine Resolution zur Inklusion in der Europäischen Union eingereicht. Wir forderten darin unter anderem Barrierefreiheit bei Zugriff auf Informationen via Websites und für Gerichtsverfahren durch Gebärdensprachdolmetscher. Hier erzielten wir den ersten Erfolg des Wochenendes: Unsere Resolution wurde mit 97% vom Kongress angenommen!

Weitere inhaltliche Debatten wurden zu unterschiedlichsten Themen geführt. Dazu zählten u.a. eine EU-Strukturreform, die Situation im Iran, die Rechtsstaatlichkeit in der Europäischen Union oder auch dem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Hier wurden in der Beschlussfassung jeweils auch klar liberale Positionen eingenommen. Ein neuer LYMEC Vorstand wurde dieses Mal nicht gewählt. Dafür stand jedoch die Wahl neuer Delegierter von LYMEC zum Kongress der Alliance of Liberals and Democrats for Europe (ALDE) an. Hier kam es zu unserem zweiten großen Erfolg: Unser International Officer Johannes Brills wurde zum Delegierten gewählt und darf nun auf dem ALDE-Kongress weiter für ein inklusives Europa streiten.

Liberale Europapolitiker mit Rang und Namen zu Gast

Auch politische Größen statteten dem Kongress einen Besuch ab. Der Co-Vorsitzende der ALDE-Partei, Ilhan Kyuchyuk MdEP, und die Vizepräsidentin Svenja Hahn MdEP nahmen an dem Kongress sowie an einer Veranstaltung der Renew Europe-Gruppe zum Europäischen Jahr der Jugend teil, bei der der Präsident von Renew Europe, Stéphane Séjourné MdEP, Vlad-Marius Botoș MdEP und Monica Semedo MdEP mit LYMEC-Mitgliedern diskutierten. Hier wurden unter anderem progressive Vorschläge für die Energieversorgung in Europa besprochen.

Zusammenfassend kann man dieses ereignisreiche LYMEC-Wochenende mit einem Zitat schließen. „Kein Politiker kann es sich leisten, nicht auf die Jugend zu hören“, betonte Svenja Hahn. Und dass Politiker dies auch gar nicht können, dafür sorgen wir bei LYMEC.“

Der Andrang deutete sich ab dem ersten Tag der Freigabe des Anmeldungsformulars an. Am Ende interessierten sich über 70 Personen am Webinar des VLA „Harvard ist machbar, Frau Nachbar!“. Im Fokus des Webinars standen Finanzierung und Bewerbungsprozess an Elite-Universitäten in den USA, UK, EU und der Schweiz für Bachelor- und Masterstudiengänge.

Fachkundige Auskünfte zu Finanzierungsfragen

Die finanziellen Aspekte für Bachelor- und Masterstudiengänge beleuchteten Florian Bauer von Project Access und Frau Gabriele Knieps vom DAAD. Beide gingen fachkundig auf die anschließenden Fragen ein. Hier bewegte z.B. beim DAAD eine teilnehmende Person die Frage nach der zwangsläufigen Bindung der Zusage eines DAAD-Stipendiums an eine bestimmte Hochschule. Frau Knieps unterstrich in ihrer Antwort die Flexibilität des DAAD bei solchen Fragen, solange solche Änderungen gut begründet sind. Da die Bemühung um eine Finanzierung vor der eigentlichen Bewerbung an der Hochschule stehe, käme es immer wieder zu solchen nachvollziehbaren Änderungen. Da es einen bunten Strauß an Stipendien gibt, verwies Gabriel Knieps nicht nur auf die Stipendiendatenbank des DAAD, sondern stellte diese auch vor.

Im Anschluss teilten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Regionspezifische Gruppen auf. Dort wurde mit mehreren Vertretern Project Access‘ ergiebig über die Bewerbungsverfahren an Elite-Universitäten diskutiert. Hier standen u.a. ehrenamtliches Engagement, Sprachnachweise sowie soft skills im Fokus der Diskussionen.

Fruchtbare Zusammenarbeit

Der Dank für den erfolgreichen Verlauf und die hohe Zahl der Anmeldungen geht an dieser Stelle an unsere Kooperationspartner: Project Access, den Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen und die Stipendiatinnen und Stipenidaten der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Es war eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit.

Aufgrund dessen werden wir voraussichtlich für 2023 eine Wiederholung anstreben sowie ggf. auch gezielter auf PhD-Studien an Elite-Universitäten eingehen. Wir halten Sie über diese Homepage und den Newsletter des VLA auf dem Laufenden.

Das Bonner Regionaltreffen kann schon als innerverbandliche Institution gelten. Einmal jährlich trifft man sich kurz vor der Adventszeit, um das Jahr mit einen spannenden politischen Thema zu beenden.

Dieses Jahr lockte das Regionaltreffen, das einmal mehr in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit stattfand, über 30 Gäste in das Restaurant „Opera“. Im Fokus stand das Thema „Bitcoin oder digitaler Euro“. In das Thema führte Bundesbankoberrat David Ballaschk ein. Er ist bei der Deutschen Bundesbank unter anderem mit Innovationen im Geldverkehr betraut. Souverän führte dann Andreas Becker, Wirtschaftsredakteur der Deutschen Welle, durch die Debatte.

Erst einmal legte Herr Ballaschk die grundlegenden Funktionen von Geld dar, nämlich die Zahlungsmittelfunktion, die Funktion als Wertaufbewahrungsmittel und die Recheneinheitsfunktion. Damit etwas zudem als Geld genutzt wird, braucht eine Währung eines: Vertrauen. Das war dann auch das Stichwort des Events, das beständig wiederkehrte. David Ballaschk ging danach auf die Entwicklung von Bitcoin und auf den aktuellen Stand zum digitalen Euro ein.

Kein digitaler Euro vor 2026

Bezüglich des letzteren hielt David Ballaschk fest, dass dieser nicht vor fünf Jahren eingeführt werde. Jetzt fände seit kurzem erst einmal eine zweijährige Untersuchungsphase statt, an die sich dann – im Falle eines positiven Abschlusses – eine dreijährige Testphase anschließen solle. Das heißt also: Kein digitaler Euro in den nächsten fünf Jahren. „Planwirtschaft braucht eben Zeit“, wie es spitz zum Ende der Veranstaltung hieß.

Einige Gäste begegneten im Austausch mit dem Referenten dem digitalen Euro doch mit Misstrauen. Auch die Geldpolitik der EZB, welcher die Deutsche Bundesbank ja angehört, wurde kritisiert. Aus Sicht der Kritiker räume die EZB der Geldwertstabilität nicht die notwendige und eigentlich verlangte Priorität ein. Und das dadurch entstandene Misstrauen wurde schnell auf einen ggf. kommenden digitalen Euro gemünzt.

Währung oder Spekulationsobjekt?

Daneben gab es auch aus anderer Richtung Kritik, nämlich am Bitcoin. Die Funktion als Währung zogen einige Diskussionsbeiträge durchaus in Zweifel, Spekulation stünde doch im Fokus so die Kritiker. Mit deren Argumenten durfte sich dann Alexander Müller auseinandersetzen. Der Bundestagsabgeordnete und studierte Informatiker ist Verwaltungsrat der Bitcoin Group SE und hat so neben seinem Mandat ausreichend Berührungspunkte mit dieser Materie.

Müller unterstrich, dass er einem Algorithmus wie dem Bitcoin vertraue. Dieser sei transparent und quasi immun gegen Manipulationen, wie sie bei Zentralbankgeld geschehen. Aus seiner Sicht erfülle Bitcoin alle Geldfunktionen, auch wenn es noch ein sehr junges Geld sei.

Andreas Becker hackte bei den beiden Fachleuten dann auch gezielt nach: Wie stünde der digitale Euro zu den Entwicklungen anderer Zentralbanken da? Wie ist das praktische Verbot von Kryptowährungen, und damit Bitcoin, in China zu bewerten? Wie wird die Ablehnung des Bitcoins durch die Notenbankchefs in den USA, Jerome Powell, und Europa, Christine Lagarde, bewertet? Droht in Europa ein Verbot von Kryptowährungen?

Die lebendige Diskussion zwischen den Referenten, dem Moderator und dem Publikum zeigte vor allem eines: Das Thema brennt jung wie alt unter den Nägeln, denn unsere Währung geht letztlich alle an. Bitcoin und der digitale Euro – beide werden uns noch länger begleiten.